Friedenslicht aus Betlehem ausgesandt

Erschienen am 13. Dezember 2023 in Diözesanverband

Im Dom zu Fulda findet – diesmal bereits am 2. Advent – Sonntag, den 10. Dezember 2023 um 13:30 Uhr die ökumenische Aussendungsfeier des Friedenslichtes aus Betlehem für die Region statt.

Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) im Bistum Fulda und dem Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) in der Landeskirche Kurhessen-Waldeck gestalten die ökumenische Aktion in diesem Jahr unter dem erschreckend aktuellen Motto „Auf der Suche nach Frieden“, während im Heiligen Land seit dem 7. Oktober 2023 Krieg herrscht.

So denken die Pfadfinderinnen und Pfadfinder in diesem Jahr ganz besonders an die unter dem Krieg leidenden Menschen im Heiligen Land, darunter viele Pfadfinderfreunde*innen. Von der Aussendungsfeier und der gesamten Friedenslicht-Aktion senden sie ihre solidarischen Gebete und besten Wünsche. Jede Friedenslicht-Kerze brennt auch für die Menschen dort und auf der ganzen Welt, die unter Krieg und Unterdrückung leiden.

Zelebranten

  • Pfarrer Jörg Scheer, Pfarrer der Ev. Christuskirche, Fulda
  • Pater André Kulla, Jugendseelsorger, Bistum Fulda mit
  • Patrick Jestädt, DPSG-Diözesankurat Fulda

Musikalische Gestaltung

„Peace“-Band aus Wächtersbach unter der Leitung von Markus Leis und den Vocals Emily Tobiasch, Laura Hauke und Miriam Walz. Technik: Jens Kordt.

Kollekte

Die Kollekte ist in diesem Jahr vorgesehen für

Die beiden Projekte wurden von Felicitas Dehler (SkF Fulda) und Patrick Jestädt (DPSG Fulda) vorgestellt. „Molgi“ in Fulda ermöglicht Patenschaften mit Kindern, die es nicht leicht haben. Die Paten*innen treffen sich einmal wöchentlich mit ihren Kindern und unternehmen etwas, schenken damit Zeit, Aufmerksamkeit und ein gutes Gefühl.

Die Stiftung „Wings of Hope“ kümmert sich um traumatisierte Kinder. Die Pfadfinder*innen möchten der Organisation in Betlehem für Israel und Palästina die andere Hälfte der Kollekte zukommen lassen, um den Kindern im Heiligen Land, die durch den Krieg traumatisiert wurden, zu helfen.

 

Friedenslicht-Aktion im Vorfeld

Bereits im Vorfeld rief die Friedenslicht-AG dazu auf, ein Plakat zu gestalten mit friedenssuchenden und friedensstiftenden Menschen. Die begleitenden Fragen waren: „Warum ist er/sie eine friedenssuchende oder friedensstiftende Person?“ und „Wie kann ich selbst Friedenssucher*in oder Friedensstifter*in werden?“ Diese Plakate werden in der Aussendungsfeier heute vorgestellt und die Gottesdienstbesucher*innen aufgefordert, ihrerseits solche Personen zu benennen und auch mal zu überlegen, wann sie im Alltag selbst zu Friedenstifter*innen wurden.

Als Friedenslicht-Träger/innen für das Bistum und die Landeskirche durften im Jahr 2023 – Tatjana Ceulaers (24), DPSG Stamm Funkenflug, Niederdorfelden und Jonas Langstein (19), DPSG Stamm Mirjam, Fulda-Johannesberg – diesmal nach Linz – zur zentralen Aussendungsfeier reisen. Die beiden Pfadfinder*innen des VCP mussten leider krank zuhause bleiben. Tatjana Ceulaers und Jonas Langstein brachten die kleine Friedenslicht-Kerze von Linz aus nach Fulda. Die Friedenslichtkerze wurde zuvor in der Geburtsgrotte Jesu in Betlehem/Palästina entzündet und nach Österreich gebracht. Traditionell übernahm das immer ein Friedenslichtkind, das war diesmal aufgrund des Krieges leider nicht möglich. Das Friedenslicht aus Betlehem kommt diesmal nicht nur aus dem Nahost-Konflikt, sondern sogar aus dem Kriegsgebiet Heiliges Land!

Die zwei Pfadfinder*innen brachten von ihrer Reise nicht nur das Friedenslicht, sondern auch Eindrücke mit. Besonders beeindruckt hat Tatjana Ceuleurs die Begeisterung, mit der das Friedenslicht bereits auf dem Hinweg an einem Bahnhof morgens kurz nach 5 Uhr empfangen wurde: „Eine Gruppe von Jungpfadfinder*innen stand da mit einem Strahlen im Gesicht. Da waren wir alle sofort hellwach und freuten uns, dass wir ihnen das Licht überreichen konnten.“ Jonas Langstein berichtete vom steinigen Weg des Lichtes bis nach Fulda: „Mein Highlight war es, dass wir es nach Bahnstreik, Krankheitsausfällen und vielen organisatorischen Planänderungen mit dem guten Geist aller überhaupt geschafft haben, das Friedenslicht aus Betlehem sicher von Linz in Österreich hierher zu bringen.“ Das wurde von den Besuchern*innen im vollbesetzten Dom zu Fulda mit Applaus gewürdigt.

Zur Verteilung im Dom waren auch Vertreter*innen der islamischen Ahmadiyya-Gemeinde Fulda, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und direkt von der jüdischen Gemeinde Fulda eingeladen, die das Friedenslicht aus Betlehem als Friedenszeichen für ein gutes Zusammenleben der Religionen in Fulda entgegennehmen durften und mit im Dom verteilten. Von hier aus wurde das Friedenslicht aus Betlehem von den Pfadfindern*innen anschließend direkt über mehrere Bahnstrecken verteilt und wird auch in zahlreichen Aktionen in und von den Gemeinden bis Weihnachten an die Menschen im Bistum und der Landeskirche verteilt.

Die Teilnehmenden der Aussendungsfeier in Fulda und darüber hinaus werden gebeten, das Friedenslicht aus Betlehem fleißig als Multiplikator*innen zu verteilen, damit möglichst viele Menschen das kleine Hoffnungslicht an Heilig Abend als weihnachtliches Symbol erhalten können.

Eine Flamme als Friedenszeichen

„Auf der Suche nach Frieden“ steht über der Friedenslicht-Aktion 2023. Diese soll dazu ermutigen, sich auf allen Ebenen für den Frieden einzusetzen. Lord Robert Baden-Powell, der Gründer der Weltpfadfinderbewegung sagte einmal: „Niemand weiß, welche Formen der Frieden haben wird.“ Frieden zu schaffen, ist gar nicht so einfach! Sei es im engsten Freundeskreis, in der Schule, auf der Arbeit oder auch nur mit sich selbst. Frieden zwischen verfeindeten Menschen und Nationen zu schaffen, ist noch komplizierter. Die Herausforderung besteht darin, durchgehend daran zu arbeiten und trotz aller Hindernisse das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Zusammen mit anderen Menschen ist es oft einfacher, einen langen und schwierigen Weg zu bewältigen. Deswegen ermutigen die Pfadfinderinnen und Pfadfinder sich gemeinsam und guten Mutes auf diesen Weg zu machen. Wir Pfadfinderinnen und Pfadfinder wollen dem Auftrag von Lord Baden-Powell, dem Gründer der Pfadfinder*innen-Bewegung, folgen und uns für eine bessere Welt einsetzen. Wir fördern den Austausch zwischen Kulturen, Nationen und Religionen und versuchen, mit kleinen Schritten Frieden und Verständigung zu unterstützen. Das Friedenslicht aus der Geburtsgrotte Jesu Christi in Betlehem steht dabei für unsere Hoffnung auf Frieden, welche alle Menschen – unabhängig von Religion und Nationalität – verbindet. Mit der Weitergabe des Friedenslichtes aus Betlehem an „alle Menschen guten Willens“ in Deutschland wollen wir ein Zeichen für Frieden und Völkerverständigung verschenken. Gerade in diesen Zeiten, wo Krieg und Unruhen zunehmen, in Europa, im Heiligen Land und auf der Welt, ist es uns ein besonderes Anliegen das Friedenslicht als Zeichen der Hoffnung zu den Menschen zu bringen.

 

Aktuelle Situation

Ein Statement der Arbeitsgruppe Friedenslicht des Rings deutscher Pfadfinder*innenverbände (rdp) zur aktuellen Situation im Heiligen Land:

„Auf der Suche nach Frieden“, so lautet das diesjährige Motto. Dieses und auch das Plakat sind vor dem Krieg und der Gewalt in Israel und Palästina entstanden – und dennoch stellen sie die aktuelle Situation vor Ort da. Wir sind in diesen Zeiten mehr denn je auf der Suche nach Frieden.
Das Friedenslicht dient uns als Symbol der Hoffnung und des Friedens. Es erinnert uns daran, dass es selbst in den aussichtslosesten und bedrückendsten Momenten Hoffnung geben und diese Hoffnung uns wie ein Licht bei der Suche nach Frieden helfen kann.
Angesichts der beispiellosen Gewalt und der hohen Verluste in Israel, Gaza und der Westbank sind wir zutiefst erschüttert. Unsere Gedanken sind besonders bei den vielen Kindern, jungen Menschen und Familien, die unermessliches Leid erfahren.
Gemeinsam möchten wir uns für Frieden einsetzen und in Frieden leben! Gerade wegen der andauernden Gewalt ist es uns umso wichtiger, dieses Zeichen des Friedens zu setzen und das Friedenslicht zu verteilen. (Quelle: www.friedenslicht.de)

Zum Abschluss der Aussendung in Fulda gab es vor der Kirche den traditionellen Abschlusskreis der Pfadfinderinnen und Pfadfinder auf dem Domplatz und in der Pfadfinderjurte im Domdechaneigarten gab es noch leckeren Chai und u.a. Linzer Torte zum Stärken, bevor die Pfadfinder*innen in alle Himmelsrichtungen ausströmten, um das Friedenslicht entlang der Bahnstrecken im Bistum und der Landeskirche zu verteilen.

„Bestimmt gibt es das Friedenslicht aus Betlehem auch in Ihrer Gemeinde. Informieren Sie sich und holen es gerne, um es Menschen weiter zu verteilen und es an Heilig Abend bei sich zu Hause leuchten zu haben. Es erinnert uns am Weihnachtsfest an den Frieden und unseren Auftrag, diesen zu verwirklichen, in unserem Umfeld und mit unseren Mitteln.“, so die Pfadfinder*innen von VCP und DPSG bei der Aussendung in Fulda.

Frank L. Seidl                                                 Verena Elgner

(ehem. Diözesanvorsitzender,                           (Jugendbildungsreferentin DPSG Fulda)

Friedenslicht-Träger 1999/2000 – 2003)